Bericht über die Tätigkeiten des Instituts im akademischen Jahr 2017/18 im Magazin Konstruktiv
Fakultät
Im vergangenen akademischen Jahr hat die von Prof. Katharina Heyden geleitete Interfakultäre Forschungskooperation (IFK) „Religious Conflicts and Coping Strategies“ unter massgeblicher Beteiligung von Forschenden der Theologischen Fakultät ihre Arbeit aufgenommen. Über 45 Professorinnen und Professoren sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verschiedener Fächer, Fakultäten und Universitäten werden in diesem Rahmen in 12 Teilprojekten die religiösen Dimensionen von Konflikten und Möglichkeiten ihrer Bearbeitung erforschen. Nähere Informationen unter www.religious-conflicts.unibe.ch
Institut für Historische Theologie
Das IHT konnte in diesem Jahr den Hans-Sigrist-Preis für das Gebiet „Historical research on Eastern Christianity“ vergeben. Ausgezeichnet wurde Prof. Dr. Heleen Murre-van den Berg für ihre Forschungen zum syrischen Christentum. Am 1.12.2017 fand unter Mitwirkung der Preisträgerin ein Symposium zum Thema „Language and Religion in the (Re)Making of Syriac Christian Communities“ statt. Die Berner Absolventin Rahel Schär erforscht seit dem 1.1.2018 als Sigrist-Fellow im Rahmen ihrer Dissertation die Vernetzung der Jura-Klöster in der Spätantike.
Bereits zum vierten Mal richtete das Institut einen Abend „Historische Theologie im Gespräch“ aus, diesmal zum Thema: „Sola scriptura! Allein die Schrift?“
An der Abteilung für Ältere Geschichte des Christentums und der Interreligiösen Begegnungen wurde die interdisziplinäre Forschung intensiviert: Das von Katharina Heyden gemeinsam mit dem Historiker Stefan Rebenich geleitete IFK-Teilprojekt beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern Konzilien geeignete Formen der Bearbeitung religiöser Konflikte waren. In diesem Zusammenhang forschen neu Dr. Jessica van’t Westeinde und Liliane Marti MA am Institut. Im SNF-Projekt zum byzantinischen Streit um die Energien Gottes wurde die Zusammenarbeit mit Kollegen in Griechenland verstärkt.
Ein Höhepunkt in der Lehre war das gemeinsam mit David Plüss in Grindelwald durchgeführte interdisziplinäre Blockseminar „Das Pfarramt zwischen Spiritualität und Professionalisierung – in Antike und Gegenwart“. Ihr Forschungssemester nutzte Katharina Heyden vor allem für die Übersetzung und Kommentierung des „Religionsgesprächs am Persischen Hof“, eines spätantiken griechischen Disputationsromans. In der Lehre wurde sie von Prof. Dr. Gregor Emmenegger aus Fribourg mit einer Vorlesung zur Mystik bei den Kirchenvätern vertreten.
An der Abteilung für Neuere Geschichte des Christentums konnte Assistent Gergely Csukás seine Dissertation über eine pietistische Zeitschrift einreichen. Er wird als Oberassistent an das Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte in Zürich wechseln. Steffen Götze, der aus Münster nach Bern kam, arbeitet seit dem HS 2017 neu als Assistent und schreibt an einer Dissertation über Lessing. Zusammen mit Heinrich R. Schmidt, Historiker, und Christian von Zimmermann, Germanist, wird im Rahmen des IFK das Forschungsprojekt „Rhetoriken konfessioneller Identität und Alterität. Religionskriege in der Schweiz zwischen Reformation und Liberalismus“ durchgeführt. Als Doktorandinnen konnten Dominique Juen, Theologin, und Janine Scheurer, Historikerin, gewonnen werden. Auch in der Lehre kam es zu einer erfreulichen interdisziplinären Kooperation mit dem Institut für Germanistik: Die Ringvorlesung „Christlich-literarisches Engagement in Geschichte und Gegenwart. Kurt Marti Gedächtnisvorlesung“ fand im HS 2017 statt.